Öffne mir doch eine Tür.

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich lief einst durch die Sängerstadt
und horchte, ob‘s dort Sänger hat.
Sänger, die im deutschen Land
Lieder singen, die bekannt.
In „Deutschland sucht den Superstar“
selten mal ein deutsches war.

Da erklang leise, aber klar,
eine Weise, die ganz wunderbar.
Ich blieb stehen und hörte hin
bis ich ergriff vom Lied den Sinn.
„Öffne mir doch eine Tür,
denn ich will hinein zu dir.“

Am nächsten Abend war ich wieder dort,
kannte bereits jedes Wort.
Ich saß auf der Milchkannenbank
und in Richtung Fenster sang:
„Öffne mir doch eine Tür,
denn ich will hinein zu dir.“

Am dritten Tag ich wieder war
vor dem Fenster von dem Superstar.
Erst sang sie ganz allein,
dann stimmte ich mit ein:
„Öffne mir doch eine Tür,
denn ich will hinein zu dir.“

Das ist nun schon zwei Jahre her
und das Singen fällt bald schwer.
Doch schläft unser Kind nicht ein,
singt oft einer nur allein:
„Öffne mir doch eine Tür,
denn ich will hinein zu dir.“

23.01.2020 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Öffne mir doch eine Tür.

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26.01.2020
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