Mein Traumland

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Kennst du auch dieses kleine Land
das ich da einst im Urlaub fand?
Fünf Inseln sind es wirklich nur,
dafür ist fast alles Natur.

Das Land ist eine Republik,
Dank der geschickten Politik.
Doch der Boden der Geschichte
ist antik für die Berichte.

Fischfang ist der Erwerbsbereich,
dann kommt der Tourismus sogleich.
Ein Flugplatz steht in der Hitze,
dass auch manch Tourist dort schwitze.

Motorisiertes Hin und Her
ist dort nämlich als Linksverkehr.
Kreisverkehr sollte man üben
sonst fährt man Hüben statt Drüben.

Die Autos fahren oft teils blind,
dafür die Hupen lauter sind.
Hier braucht man keine Autobahn
für den schnellen Verfolgungswahn.

Manche Wege halten munter,
rechts der Berg und links geht’s runter.
Hier läuft manches noch gemütlich,
man redet laut, doch schön friedlich.

Auch regiert noch die Toleranz
statt aufdringlicher Ignoranz.
Feste, die täglich abgehen,
muss man nur bedingt verstehen.

Auch wenn, reihum in jeder Nacht,
jeder Ort sein Feuerwerk macht.
Es hält im Haus alter Struktur
die Zisterne Temperatur.

Regenwasser rein geleitet
und durch Aale aufbereitet.
Die Feuchtigkeit nach außen dringt
und verdunstend Abkühlung bringt.

Wer Geld hat neben Tisch und Stuhl,
baut sich auch einen Swimmingpool.
Doch schöner ist es Hand in Hand
zu schlendern an dem Sonnenstrand.

Schattige Liegen dort harren,
dass nicht nur die Mütter starren.
Junge Männer, ganze Gruppen,
warten badend auf die Puppen.

Die Väter lebten jahrelang
hier mit „God Save the Queen“- Gesang.
Auch Frauen waren Chiffrierer,
Koch und Fünf-Uhr-Tee-Einrührer.

Die Hunde, auf Dächern bellen,
doch keinen Einbrecher stellen.
Bei einer Autotour am Strand
man die alten Salzfelder fand.

Im Hafen die Kriegsflotte liegt,
aber nur Asylanten kriegt.
Eine Fähre schließt ne Lücke,
denn dort fehlt ne schöne Brücke.

Die große Fähre länger fährt,
sich täglich bis zum Festland schert.
Doch auch schlechte Traditionen,
hier den Menschen innewohnen.

Jährlich Zugvögel hier landen,
weil sie doch stets Futter fanden.
Dann lauern hier wilde Schützen,
die die Ziele für sich nützen.

Ich hatte mich jetzt konzentriert,
einige Fakten kommentiert.
Nun habe ich unterdessen
den Landesnamen vergessen.

26.08.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Mein Traumland

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26.08.2013
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