Lottoalbträume

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Neulich hab ich doch geträumt,
ich hätte beim Lotto abgeräumt,
Sechs Richtige mit Zusatzzahl,
2 Millionen , plötzlich und ohne Wahl.

Was macht man denn in unserer Welt
plötzlich mit so viel Geld?
Soll ich dafür Aktien kaufen
oder in der Kneipe mich besaufen?

Soll ich schwere Weiber stemmen,
im Puff mich in die Spalten klemmen?
Oder kauf ich dem Verein
ein paar gute Fußballer ein?

Ich habe versucht, es zu machen,
doch die Fußballwelt konnte nur lachen.
Für 2 Mille das niemand macht.
So viel verlangt schon die Pacht.

Ob ich gleich ins Städtchen laufe
und dort den Supermarkt kaufe?
Ich hielt den Laden für den Himmel,
dabei quoll überall der Schimmel.

Selbst bei der Bahn das zweite Gleis
gibt es nicht für diesen Preis.
Aber wenn man etwas spart,
reicht‘s für eine Autobahnabfahrt.

Es sollte jedenfalls, ob groß ob klein,
etwas für die Gemeinschaft sein.
Und so erweiterte ich an markanter Stelle
das Gefängnis um eine Zelle.

Für das Restgeld erwarb ich Klebeband
und umwickelte Blitzer mit eigener Hand.
Bloß gut, dass alles nur ein Traum,
mit diesem Geld schliefe ich kaum.

08.08.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Lottoalbträume

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09.08.2019
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