Jugendsünden

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Goethe schrieb einst mit frohem Mut:
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“
Erst nach vielen Lebensjahren
haben wir den Sinn erfahren.
Denn in unsrer heutigen Welt
zählen nur noch Ruhm und Geld.

Fehler, die man unbedacht
in der Jugend hat gemacht,
können nicht wie Eisen rosten,
aber Geld und Nerven kosten.
Davon bleibt nicht mal verschont
ein Präsident, wenn es sich lohnt.

Es lebt sich zwar ganz ungeniert,
wenn der Ruf erst ruiniert,
doch Freunde, Freundin und Bekannte
selbst die erbverdächtige Tante
alle ziehen langsam sich zurück
von dem einst geliebten Stück.

Drum sehet nun, ob Frau, ob Mann,
Goethes obigen Spruch euch an.
Edel und hilfreich und gut,
Worte die man leicht sagen tut.
Doch um ihre Bedeutung zu fassen,
müsst ihr das Herz sprechen lassen.

09.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Jugendsünden

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09.04.2014
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