Johann und Martin

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Heute standen manche Türen offen,
ließen auf viele Besucher hoffen.
In Preußen war heut Feiertag,
den man in Bayern nicht so mag.
Obwohl an Isar und Elbe
der Glaube stets derselbe.
Aber seit 499 Jahren schon
gibt es die evangelische Reformation.

Seit dieser Zeit kann man selbst lesen,
was wird, was ist und was gewesen.
Martin Luther hat im Glauben gegrübelt,
was ihm Johann Tetzel verübelt.
Tetzel war ein Dominikanermönch,
Luther ein Augustinermönch.
Tetzel versprach in der Predigt den Ablass,
symbolisiert durch Kiste und Fass.

„Sobald das Geld im Kasten klingt,
die Seele in den Himmel springt.“
Luther sagte: „Das kann nicht sein,
dann ziehen dort nur Reiche ein.“
Luther ging der Sache auf den Grund
sah dabei dem Volk auf den Mund.
Er hörte Sprachen, Jargons, Dialekte,
alles, was sein Interesse weckte.

Ohne am Glauben zu rütteln,
begann er vieles abzuschütteln.
Er sammelte, sortierte und fabulierte,
verfeinerte, verwarf und radierte.
Letztlich schuf er als kirchliche Fibel
im feinsten Hochdeutsch die Bibel.
Tetzel sich aber soweit verstieg,
dass es kam zum Glaubenskrieg.

Heute sind es immer noch Gräben,
um beiden Richtungen Sünden zu vergeben.
Dankende Eucharistie bei Katholiken z. B,,
Revision der Bibel ist der Evangelisten Ziel.
Keiner muss etwas gewinnen oder rauben,
es geht nur um den gemeinsamen Glauben.
Deshalb bei Gottesdiensten und Messen
Johann und Martin nicht vergessen.

31.10.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Johann und Martin

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31.10.2016
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