In letzter Minute

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Das Weihnachtsfest ist bald vorbei,
die Ruhe weicht dem Kindergeschrei.
Denn gerade noch zur rechten Zeit
hat es heute bei uns echt geschneit.
Da zieht es selbst von der heißen Kiste
die Stubenhocker auf die weiße Piste.

Als Spaziergänger kann man sehen,
wie überall Schneemänner entstehen.
Die Kleinen probieren emsig und stolz
die neuen Schlitten aus Plaste und Holz.
Kommt der Schnee stürmisch geflogen,
wird die Mütze tief in die Stirn gezogen.

Alle können deshalb gern Danke sagen,
dass die Sachen auf dem Gabentisch lagen.
Die ältere Jugend erwartet nun prompt,
dass kälteres Wetter auch noch kommt.
Auf dem Dorfplatz schufen sie mit Sand
für eine ungefährliche Eisbahn den Rand.

Und wer nachts nicht schlafen kann,
versprüht mit Schlauch das Wasser dann.
Sucht man dann Nichten und Neffen
kann man sie täglich dort treffen.
Bei heißem Tee und Wurst vom Grilleisen
darf jeder seine Laufkünste beweisen.

Die weiße Pracht deckte alles zu,
Friedhof und Garten haben nun Ruh.
Die Vögel knabbern mit ruhigem Gewissen
an den ausgelegten Körnern und Nüssen.
Und so gehören sie mit zu den Guten,
im alten Jahr die letzten Minuten.

26.12.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: In letzter Minute

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26.12.2014
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