Horoskopisches

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Bei edlen Schlucken und Bissen
möchte mancher seine Zukunft wissen.
Und es gibt dazu, Gott lob,
immer noch das Horoskop.
Der Steinbock in der Neujahresnacht
schließlich doch den Ersten macht.

Weil ihn ausgelatschte Wege tragen,
wird er stets den Anfang wagen.
Der Wassermann, man kann‘s kaum fassen,
wird selber auch das Wasser lassen.
Die Fische sollten jetzt bald ruh’n,
denn unterm Eis gibt’s nichts zu tun.

Der Widder senkt samt Hörner und Schopf
widerspenstig täglich seinen Kopf.
Der Stier zeigt seine wilde Kraft
mit und ohne eine Partnerschaft.
Bei Zwillingen erst die Haare raufen
und dann alles doppelt kaufen.

Der Krebs gern Schulden häuft
und vor ihnen rückwärts läuft.
Den Löwen kann nichts schrecken,
drum lohnt es nicht, ihn zu wecken.
Die Jungfrau große Sehnsucht hat,
drum geizt sie mit dem Feigenblatt.

Die Waage muss Gewichte zeigen
um nach einer Seite sich zu neigen.
Der Skorpion von Abenteuern spricht
und dann am teuren Abend sticht.
Der Schütze schießt gern seinen Blick
auf manch gutgebautes Stück.

29.12.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Horoskopisches

412 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
29.12.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige