Endlich Regen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Es passierte heute Nacht,
denn ich bin dadurch aufgewacht.
Aus dem Carport es laut hallte,
weil Regen auf das Blechdach knallte.
Ich riss das Fenster auf, zog am Rollo,
holte tief Luft und fühlte mich froh.

Froh, weil Friedhof, Park und Garten
wochenlang auf solche Tropfen warten.
Gelb wie Stroh ringsum der Rasen,
kaum noch Blumen für die Vasen.
Es vertrockneten inzwischen schon
blaue Kornblumen und roter Mohn.

Auch Ambrosia, das sonst giftig reift,
rief keine Hand, die nach ihm greift.
Selbst Bäume verwarfen manchen Ast,
weil instabil die trockene Last.
Die Spinnenfäden kreuz und quer
blieben bisher mückenleer.

Tümpel und Rinnen, die sonst locken.
waren Mücken zum Brüten zu trocken.
Auch die Falter, meist auf dem Kohl,
fühlten bei der Hitze sich nicht wohl.
Die Vögel suchten drum vergebens
nach der Nahrung ihres Lebens.

Selbst die Menschen am FKK
man öfter dort im Schatten sah.
Die trockene Luft ging auf die Lunge
und mehr Eis leckte die Zunge.
Ich aber hielt die Hände in den Regen
und dankte der Natur für den Segen.

12.07.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Endlich Regen

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12.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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