Ein Mensch, der nur

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ein Mensch, der nur noch Fußball kennt,
zu jedem großen Spiele rennt.
In Russland bei der Weltmeisterschaft
braucht man nun viel Leidenschaft.
Zu uns kommt diese Männerschau
als HD in dem TV.

Am Sonntag zur besten Fernsehzeit
macht jeder Fan sich doch bereit.
Der Einzelhandel war ihm hold,
von Socken bis Hut alles schwarz-rot-gold.
Fußballkräcker, Fußballbier,
selbst Fußballschokolade ist all hier.

Das Auto vor dem Hause wartet,
dass es bestückt mit Fahnen startet,
dass es dreht später seine Runden,
um Deutschlands Sieg so zu bekunden.
Als die Begrüßung ist zu Ende,
kommt die sportliche Wende.

Alle Spieler, die der Löw mitnahm,
gehen heute ziemlich lahm.
Stieg der Ball einmal empor,
sang der große deutsche Chor:
„Die Fahne hoch, der Stürmer vor,
die Deutschen wollen nun ein Tor.“
Jeder denkt, der Stürmer siegt,
der Ball aber über die Latte fliegt.
Ein Tor gibt es später sowieso,
doch leider war es für Mexiko.
Und es kommt, was kommen muss,
ohne Sieg beim Pfiff ist Schluss.

17.06.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Ein Mensch, der nur

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18.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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