Die närrische Zeit

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Solange noch das Herze lacht
wird auch die Fastnacht mitgemacht.
Der Aufwand dafür ist ungeheuer
und diese Freiheit ist schön teuer.
Jawohl Freiheit ist es, die da zielt
und mit des Volkes Ärger spielt.
Meist geht es um faule Politik,
man übt an den Beamten Kritik.

Und die gut gebauten Frauen,
die sich auf der Straße trauen,
zeigen mit und ohne Hüllen
bei Ballett und Tanz die Füllen.
Chefs, die jeden Cent aufheben
plötzlich wie die Playboys leben.
Sich auf einen Wagen stellen,
um zu werfen mit Kamellen.

Schirme sonst vor Regen schützen,
jetzt als Sammelfangbehälter nützen.
Am Straßenrand steht gut gelaunt,
das Volk das die Ideen bestaunt.
Rentner, Mütter, Kinder, Väter,
belachen die erwähnten Übeltäter.
Einst Kanonenkugeln flogen,
jetzt kommen Pfannkuchen gezogen.

Die Medien senden Moderatoren
und spitzen unterm Volk die Ohren.
Was in andern Städten ist gewesen,
können wir so Fernsehen oder lesen.
Auf der Tribüne hört die Prominenz,
des Volkes Stimme als politischen Lenz.
Sie wissen alle, ist die Meinung auch frei,
am Aschermittwoch ist das alles vorbei.

12.02.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die närrische Zeit

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13.02.2015
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