Die Krone der Ernte

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
In des Gartens freien Raum,
pflanzte ich einen Apfelbaum.
Er war weder alt, noch schön,
ein Zweig war nicht zu seh’ n.

Als die Sonnenstrahlen schossen,
plötzlich 7 Knospen sprossen.
Oh, dachte ich, wenn sich’ s lässt,
feiern wir noch ein Apfelerntefest.

Die Blüten blieben nicht ungeschoren,
beim letzten Frost ist eine erfroren.
Die restlichen lockten die Bienen,
Honig und Befruchtung zu dienen.

Krähen, die nach der Hummel bissen,
haben die sechste Blüte abgerissen.
Fünf Minifrüchte wuchsen nun so,
ich sah sie täglich erwartungsfroh.

Bis die Stare Kirschen raubten
und die fünfte Frucht abklaubten.
Vier Äpfel, deutlich zu erkennen,
machten so das Wachstumsrennen.

Ich dachte, wenn ich sie halbiere,
sind es wieder zweimal viere.
Sie wuchsen still im Sonnenschein
und färbten sich noch rötlich ein.

Da bohrte ohne Schädlingsmittel
ein Käfer bis zum zweiten Drittel.
Die Kapillare waren so zerstochen,
die Saftzufuhr nun unterbrochen.

Der Apfel fiel und ward zu Brei,
da blieben der guten Dinge Drei.
Der Enkel kam mit Netz und Stab,
statt Falter fiel ein Apfel ab.

Damit die Sache schnell vergessen,
hat er ihn so unreif aufgegessen.
Die letzten Zwei wurden behütet,
mit der Gießkanne täglich vergütet.

Die Katze auf der Jagd nach Spatzen,
musste den Zweiten runter kratzen.
Er wurde noch kurz vor Schluss
mit anderen Äpfeln zu Apfelmus.

Nur einer hängt, ganz dick und fest
als des Baumes zu erntender Rest.

Am Wochenende geht es nun los,
die Ernte wird nicht riesengroß,
doch damit sich der Aufwand lohne,
wird er die Spitze der Erntekrone.

07.10.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Krone der Ernte

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07.10.2013
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