Die gläserne Spirale

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Geht ihr an meinem Fenster vorüber,
bleibt ruhig mal ein Weilchen stehen.
werft dann einen Blick herüber,
um mein Mobile zu sehen.
Nicht nur das Material hat gekostet,
auch die Idee hat lange gerostet.

Wie euch die optische Illusion so zeigt,
an der Spirale ständig eine Kugel steigt.
Wahrlich wird man hier genarrt,
indem das Auge träge verharrt.
Der Blick zwar längs der Spirale geht,
die Kugel sich nur im Kreise dreht.

Parallele physikalische Bewegungen
erfordern getrennte geistige Überlegungen.
Die Kugel ist mit der Spirale verbunden
und wird durch einen Motor gewunden.
Nicht zu langsam, nicht zu schnell,
alles dreht sich auf der Stell.

Und weil die Sonne vieles schafft,
geschieht das durch solare Kraft.
Dieser Strom den Motor treibt,
der stets im Verborgenen bleibt.
Der Nylonfaden sich versteckt,
wenn die Fenster leicht verdreckt.

Selbst die Spinne fiel drauf rein,
ließ auf nen Versuch sich ein.
Doch als nur ein Schlauch entstand,
am Faden sie den Rückzug fand.
Das und mehr könntet ihr sehen,
bliebet ihr vor meinem Fenster stehen.

30.08.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die gläserne Spirale

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30.08.2013
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