Die Feuerwehrfrau

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Gut, dass es die Feuerwehr gibt
und jemand, der die Männer liebt.
Sobald sich die Sirene dreht,
es nur noch um den Einsatz geht.

Die Frauen sich im Bettchen räkeln,
die Männer sich bei Leichen ekeln.
Der Winter lässt die Frauen frieren,
kein Mann darf sich bei Feuer zieren.

Beim Unfall gilt es Blut zu sehen,
regelnd im Verkehr zu stehen.
Im Unwetter die Frau sich legt,
der Feuerwehrmann Bäume sägt.

Die Männer schwitzen an der Spritze
und dürsten trotzdem bei der Hitze.
Ihre Frauen können sich betrinken
und einsam in die Kissen sinken.

Hochwasser, Waldbrand und dergleichen
auch die Ehefrauen erreichen.
Ihre Männer schwere Patienten tragen
oder Pferde und Kängurus jagen.

Die Nachbarin sprach: „Unsere Kinder
sind erwachsen, mehr und minder.
Der Dienst ist meistens so geschrieben,
dass viele Sachen unterblieben.

Jahrelang habe ich zu den Feiertagen
mir ganz allein gefüllt den Magen.
Mein Mann hat rund 3000 Schuss,
doch ich komme nicht in den Genuss.

Ich will nicht mehr nur ganz allein
die Frau des Feuerwehrmannes sein.
Ich bin gesund und kenne alles genau,
drum werde ich selber Feuerwehrfrau.“

22.01.2015 ©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Feuerwehrfrau

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02.02.2015
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