Die Brautmyrte

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
In aller Welt ist es sehr beliebt,
dass man den Jubiläen Namen gibt.
Und jeder von uns kennt,
was man die „Grüne Hochzeit“ nennt.
Grün, denn für das Sträußchen am Revers
und das Kränzchen nimmt man Myrte her.

Das Sträußchen trug ich den ganzen Tag
bis es auf dem Nachtschrank lag.
Meine Frau hat es dort entdeckt
und in ein Gläschen Wasser gesteckt.
Nach altem Brauch soll man so erfahren,
wie es der Ehe geht nach Jahren.

Nach drei Ragen konnte man sehen,
dass am Ende Wurzeln entstehen.
Immer länger, immer mehr,
Zweige und Blätter kamen her.

Statt Glas und Blumentopf kam ein Kübel,
denn das Bäümchen wuchs nicht übel.
Oh Brautmyrte du immergrüner Baum,
manches Brautpaar kennt dich kaum.
Oh Myrtenbaum, Vorbild vom Leben,
lass deine braunen Zweige streben.

Lass deine weißen Blüten blühen
und zu Früchten sich bemühen.
Schwarze Kugeln fast versteckt,
hab beim Putzen ich entdeckt.
Die Blätter selber, schmal und lang,
glänzen immer, Gott sei Dank.

Stelle alles stets ihn in ein Wasserbad
wo es keine Erdberührung hat.
Sonst die Wurzeln in die Tiefe streben
und entwickeln dort ihr Eigenleben.
Erzählt nur allen von dem Baum,
als Zeichen für den Ehe Traum.

13.09.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Brautmyrte

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13.09.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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