Der Wecker

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Mein Wecker, dick und kugelrund,
treibt es auf dem Nachttisch bunt.
Oben auf seiner Rundung hocken
zwei sehr laut tönende Glocken.

Stundenlang macht er tick, tack,
bis er dann auf einen Schlag
seinen Klöppel schnell bewegt,
rechts und links die Glocken schlägt.

Meist im falschen Augenblick,
wenn ich träum vom großen Glück,
oder wenn gerade keine Hände frei,
ertönt dieses Ersatzhahns Schrei.

Und langsam tanzt er an den Rand,
bis ich ihn schon unten fand.
Einen Arm ich drum aufstütze,
der andere schlägt ihm auf die Mütze.

Schimpf ich auch: "Hör auf zu schrei' n!",
ohne ihn möcht ich nicht sein.

31.08.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Wecker

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05.02.2015
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