Der Stein des Anstoßes (Variante 1)

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Einen Stein ich einmal fand
in dem feuchten Ostseesand.
Er war glatt und ziemlich rund,
für mich ein schöner Urlaubsfund.
Ich nahm ihn heimlich mit nach Haus,
das zog mir fast die Hose aus.

Auf der Werkbank abgelegt
habe ich reibend ihn bewegt,
ihn in heißes Wachs gesenkt
und so für alle Zeit getränkt.
Mit maschinellem Gravur Stein
gravierte ich die drei Worte ein.

Die drei Worte, die jeder kennt,
aber nur sehr selten nennt.
Hätt ich s lieber nicht gemacht,
sie haben Ärger nur gebracht.
Obwohl er chic und apart,
er zum Stein des Anstoßes ward.
Meine Frau hat nämlich vernommen,
dass ihn eine andere bekommen.


30.09.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Stein des Anstoßes (Variante 1)

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30.09.2014
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