Der Schuhblick

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Im Hochsommer die Sonne brannte,
das Thermometer 30 Grad benannte.
Um im Leben stets gut zu laufen,
musste ich mir neue Schuhe kaufen.
Also auf, den Geldbeutel geschnürt,
in den Laden, der die Botten führt.

Ich wusste, das geht nicht ratz-fatz,
drum nahm ich gleich im Sessel Platz.
Während ich meine Schuhe auszog,
auch schon eine Verkäuferin flog.
Sie flog schnurstracks zu mir hierher
und fragte mich nach dem Begehr.

Sie war mit meinem Schuh beschäftigt,
mein Blick war da noch nicht gekräftigt.
Sie beugte sich, prüfte noch die Größe,
da sah ich auf, sah ihre nackte Blöße.
Ihr Sommerkleid den Ausschnitt bot,
da wurde ich vor Scham fast rot.

Ich sah von oben direkt ungehemmt,
was sonst in der Rüstung klemmt.
Hier war es ganz niedlich klein,
als sollte es nur Spielzeug sein.
Und mein Blick ging auf nen Trip
sogar noch tiefer bis zu ihrem Slip.

Schlanker Laib und schmale Lenden
ließen ihren Körper nirgends enden.
Bei dem ewigen Schuhe anprobieren
konnte ich ihren Körper studieren.
Und ich habe mir dabei vorgestellt,
wem dieser Anblick nicht gefällt.

Frauen, die stark proportioniert,
hätte die Aussicht vielleicht geniert.
Lebt der Mann in Saus und Braus,
gehen ihm selten die Worte aus.
Doch beim Anblick schöner Frauen
kann er oft nur sprachlos schauen.

24.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Schuhblick

721 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
24.04.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige