Der Glaube selbst

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der Glaube selbst ist Sonnenschein,
denn es kann nicht immer Sonne sein.
Das haben wir im Herbst erlebt,
als wir nach Schwiebus sind geschwebt.

Im Reisebus, schön warm und trocken,
machten wir uns symbolisch auf die Socken.
Von der neuen Pilgerstätte in Polen
wollten wir uns einen Eindruck holen.

Nur das Wetter war sehr ungelegen,
von früh bis spät nur Wind und Regen.
Wir pilgerten in gespannter Ruhe
zur neuen, weltgrößten Jesus-Statue.

Erst wenn man den Berg erklommen,
ist man zum Denkmalfuß gekommen.
Sechsunddreißig Meter nach oben
hat sich die Statue erhoben.

Höher als jede andere der Welt
und der Eintritt ist noch ohne Geld.
Von jedem Besucher, ob groß oder klein,
erwartet man lieber einen Pilgerstein.

Deutlicher als ein gesprochenes Wort
symbolisiert er diesen sakralen Ort.
Die Arme einladend offen zur Seite
blickt Jesus erwartungsvoll in die Weite.

Und jeder Mensch, ob Christ oder Atheist
den neuen Eindruck nie vergisst,
die Krone glänzt golden von ganz allein,
denn der Glaube selbst ist Sonnenschein.

22.10.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Glaube selbst

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22.10.2015
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