Der Duft von frischem Heu

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Hör ich morgens den Grasmähriesen,
muss auch ich später zu den Wiesen.
Wenn das Gras endlich gewendet wird,
ein edler Geruch zum Himmel schwirrt.

Dieser Duft tief in die Nase kriecht,
weil es wie die Apotheke riecht.
Lupine, Schafgarbe, Luzerne,
trocknen auch für nächtliche Sterne.

Es riecht nach Zinnkraut, Minze, Wermut,
und lindert zuerst Herzens Schwermut.
Und Pfefferminze und Kamille
nutzen die Träger einer Brille.

Ambrosia, Fingerhut, Beifuss,
von jeder ein Stängelchen sein muss.
Die Wärme ist hier spürbar trocken,
da geht man barfuss, spart die Socken.

Jedes mal ist es das gleiche Lied,
ich spüre, dass gleich etwas geschieht.
Mir wird nun so komisch wie sonst nie,
die Lösung ist ein lautes „Hatschi!“

13.09.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Duft von frischem Heu

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13.09.2013
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