Der Angriff

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wir wussten, dass sie kommen
und hatten alles unternommen,
sie auf erforderliche Distanz zu halten,
um unsere Schätze selbst zu verwalten.

Seit Tagen hinterließen dunkle Figuren,
kaum Tapsen oder andere Spuren.
Wir stellten manche Wache auf,
trotzdem nahm das Schicksal seinen Lauf.

Sie standen und saßen rings um den Ort,
wollte man sie sprechen, waren sie fort.
Sie ließen uns von weitem gaffen
und wetzten ruhig ihre Waffen.

Wir haben sie einmal heimlich belauscht,
als sie wahrscheinlich Parolen getauscht.
Ich verstand nur Sahib und Sibille,
als wären sie ihr friedlicher Wille.

Doch heute Morgen, in aller Herrgottsfrühe
spritzte sie gewaltig, die rote Brühe.
Die Angreifer gingen und kamen wieder,
und metzelten schließlich alles nieder.

Die Erde färbte sich langsam rot,
denn es ging um Leben und Tod.
Statt Kinder, Rentner, Ehepaare
wüteten im Kirschbaum die Stare.

14.07.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Angriff

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03.08.2015
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