Das Herz

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Das Herz ist seit paradiesischer Zeit
nicht nur zum einfachen Schlagen bereit.
Es hat Adam und Eva bestimmt geklopft
als ihr Zahn vor dem Apfel getropft.

Mancher trägt das Herz in der Hand,
als schweres untrügliches Pfand.
Man kann es schnell verschenken,
muss jedoch seine Größe bedenken.

Ist ihr Herz nur sehr klein,
ist die Liebe ganz besonders fein.
Hat sie jedoch ein großes Herz,
treibt sie noch mit manchem Scherz.

Im Märchen ist das Herz aus Stein,
Erretter muss die Liebe sein.
Man legt es oft in fremde Hände
und malt es gern an große Wände.

Früher wurde bei Wut hinein gebissen
und es von Feinden sogar heraus gerissen.
Kaum dass eines vor Jahren geboren.
wurde es schon in Heidelberg verloren.

Vom Pfeil durchbohrt wird’s tätowiert
und in teure Ringe eingraviert.
Manchmal schmilzt das Herz dahin,
da hat man Liebe nur im Sinn.

Nur die Herzensangelegenheiten
Schwierigkeiten oft bereiten.
Und wenn wir das alles nicht täten,
gäb es bald auch keine Poeten.

03.10.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Das Herz

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13.11.2014
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