Das Gewitter

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Im Radio der Schlechtwettermann
kündigt ein Gewitter an.
Sich alles drüber lustig macht,
weil draußen doch die Sonne lacht.
Die ersten gehen in die Spur
und machen eine Fahrradtour.

Die nächsten Kaffee und Kuchen laden
und eilen an den See zum Baden.
Die Kinder pflücken an der Ackergrenze
und flechten rot-weiß-blaue Kränze.
Jeder so sein Hobby betreibt,
weil er glaubt, das Wetter bleibt.

Da plötzlich rast ein Sturm durch ’s Tor,
fegt alte Blätter noch hervor.
Der Himmel, eben strahlend blau,
wird nun zusehends dunkelgrau.
Das Dachblech unheimlich zittert,
man hört es deutlich, es gewittert.

Den Hund muss man nicht rufen,
er sitzt schon auf den Treppenstufen.
Einer rennt, das Tor zu schließen,
bevor die Flügel seitwärts schießen.
Auf der Straße alles flitzt,
denn es regnet und es blitzt.

Im Radio es störend knackt,
als wenn die Technik man zerhackt.
Die Autos durch die Pfützen eilen,
nach rechts und links das Wasser teilen.
Da gibt es einen Donnerschlag,
trotz Wolken ist lichthell der Tag.

In der Zeitung kann man später lesen,
es sei ein Siemensblitz gewesen.
Eine Kuh stand unter der Eiche,
und sei jetzt leider eine Leiche.
Der Baum wäre nun neu gestaltet,
er hätte brennend sich gespaltet.

Für den Blütenstaub war es ein Segen,
ihn schwemmte fort der warme Regen.
Die Wolken verzogen im schnellen Lauf,
das Wasser sog die Erde auf
Im Radio der Schönwettermann
kündigte Waldbrandhitze an. .

04.06.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Das Gewitter

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04.06.2017
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