Beim Tierarzt

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Es schrieb uns neulich Doktor vet.,
zum Impfen sei es nie zu spät.
Kaninchen, Hunde, Vögel, Katzen
brauchen Serum und gekürzte Tatzen.

Und schon lud ich Groß und Klein
der Tiere in mein Auto ein.
Hund und Katze kamen auf die Liege,
die Kaninchen zu der Zwergenziege.

An Doktors Tür den Klöppel heben,
schon kam in die Praxis Leben.
Trotz Hundegebell und Vogelgesang
hörte ich der Glocke Klang.

Der Doktor nahte mit einem Male,
schon Spritzen in der Nierenschale.
Mir selber wurde angst und bange
angesichts der großen Zange.

Dann ging alles wie verrückt,
Kanüle rein und zugedrückt.
Mit der Zange ähnliches geschah,
es war vorbei, als man was sah.

Ganz in Ruhe, ohne Schrei,
ein kurzer Zwack, schon war’s vorbei.
Bei allen lief die Prozedur
auf die analoge Tour.

Etwas Blut galt es zu wischen,
der Computer spie inzwischen.
Druckte uns ein Blättchen nur,
als Rechnung für diese Tortur.

Zum Schluss die Kreditkarte gezückt
und in den Kartenleseschlitz gedrückt.
Haltet Käfige, Leinen und den Strick,
schnell ins Auto und zurück.

27.06.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Beim Tierarzt

1.933 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
-
25.11.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige