Autorenprofil

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Beim erforderlichen Autorenprofil
zeigt jeder seinen eigenen Stil.
Die Älteren sind aus hartem Holz
und deshalb auf ihr Leben stolz.
Sie bieten Fotos an aus besseren Tagen
und sogar ihren Lebenslauf wagen.
Sie haben neben Wissen und Talent,
Neues, das auf den Nägeln brennt.

Die Jüngeren zwar auch ein Foto zeigen,
aber nur mit Tieren oder Geigen.
Der Geburtstag und Lebenslauf fallen flach
die Website ist ihr schützendes Dach.
Bei den Jüngsten, dem Nachwuchs, den Erben
enden die Werke meistens mit Scherben.
Will ihr Leben nicht so gelingen,
wollen sie meist vom Turme springen.

Das erste Gedicht vor Freude entstand.
da wusste jeder, man hatte entspannt.
Das zweite Gedicht nach Ärger klang,
weil noch eine dritte Stimme sang.
Manchmal hat nur die Eifersucht
vergebens im Papierkorb gesucht.

Mit dem vierten Gedicht hat es aufgehört,
das hat die Kenner sehr gestört.
Da gibt es viele Tränen und Streit,
unnötige Scherben, Hass und Neid.
Selbst der Name wird gestrichen,
stets um den heißen Brei geschlichen.

Doch Liebe ist mehr als Sehnen und Eifern,
denn die andern reden und keifern.
Da muss man stets ein Pärchen sein,
denn der Neid ist immer allein.
Die Lust und Schönheit erlebt man nackt,
wenn der Verstand den Körper packt.

02.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Autorenprofil

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02.04.2014
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