Lama Rippchen

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Ein Lama namens Rippchen,
das machte Stipvisitchen,
in einem Krankenhaus;
und wollte bloss hinaus.

Es kam ins erste Zimmer,
da sah es nur Geflimmer,
vom blendend' Sonnenschein;
und noch ein Hühnerbein.

Im zweiten Raum da lagen:
Nur Glasglühbirnen Haken.
Und am Regal da hing,
ein urinales Ding.

Das Lama ging jetzt weiter,
da sah es einen Reiter,
im rollendem Gefährt,
was quietschend, rückwärts fährt.

Das Lama musste spucken,
dann tat es sich umgucken.
Und sah nun auf dem Flur:
'ne wackelnde Figur.

Lama Rippchen ist erhitzt;
und sein Fell, was golden schwitzt,
rennt nun durch die Gänge,
quetscht sich durch die Enge.

Vor dem Zimmer: Hundertzehn,
bleibt das Lama endlich stehn.
Drinnen hört man's Flüstern.
Und es schrecklich knistern.

Lama Rippchen instinktiv,
prescht hinaus. Durch die Drehtür.
Hat wieder Freiheitsbrief;
und am Huf: Papier.

Das Papier ganz schwarz bedruckt;
und das Lama Rippchen schluckt.
Denn darauf stand verfleckt:
Die Geisterbahn defekt.

Informationen zum Gedicht: Lama Rippchen

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31.12.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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