Königind der Elfen

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Die Kutsche wird gezogen,
von einem Nashornkäfer;
und schwingt wie Wellenwogen,
so sanft auf Erdenboden.

Und wars am Siebenschläfer,
als sich auf Brücken Pfoten,
wie Teppiche ausrollten;
und Wolfschor kam gestoben.

Pfeilfrösche kamen, trugen:
Seerosenschöne Bögen.
Und bunte Funken schlugen,
den Sternen hoch entgegen.

Die Kutsche ist aus Schuppen,
von fliegenden Forellen;
und Schmetterlingsschaluppen,
tun mehr den Tag erhellen.

Jetzt schauen sanfte Augen,
aus verzauberten Gefährt.
Und alle jubeln ihr so zu,
als wenn es Fräulein Schilfhalm wär.

Die Königin der Elfen!
die den schönsten Namen trägt.
So klingt es von den Wölfen;
und so ist es hinterlegt.

Es heisst die schönste Dame:
Serefina Schilfhalm ganz.
Was für ein Märchenname!
wie der Sonnenstrahlenglanz.

Sie fährt auf weichen Wegen,
gepolstert und gemütlich.
Und alle die sie mögen
zeigen Dank. Warm und gütlich.

Ihr Schloss liegt in den Teichen,
wo das Schilfrohr blüht und wächst.
Und das Schloss, es trägt Zeichen.
Gut getarnt. Doch nicht verhext.

So sanft wird abgehoben,
mit Schwingen von den Fischen.
Und schaut ein Greif verschroben,
rauscht Warnung aus den Büschen.

Doch Serefina lächelt.
Das der Mond sich grün verfärbt.
Und manches Sternlein schwächelt
und fällt plötzlich in die Welt.

Und ein Traum, der Welt anhält,
als hinge er an Trägern.
Schwebt nun so, weil es gefällt;
und will nicht weiter pilgern.

Doch unterm Teich die Landschaft,
leuchtet: Rosa, Blau und zart.
Ist das Serefinas Kraft,
schon aus Kutsches Tagesfahrt?

Die Königin der Elfen!
ist zauberhaftes Wesen.
Den Träumern tut sie helfen.
Doch die sind ausgelesen.

Man sieht sie nicht, spürt sie nur.
Und mit Quentchen - Hoppla Glück!
Gibt sie im Spiel: die Figur;
und schenkt dir: den zwölten Blick.

Doch wird hell die Dämmernis,
schwingt sie sich ins Schloss zurück.
Sonne macht den goldnen Riss;
und den Tag: schön warm und schick.

Doch, was Serefina fürchtet,
sind lange, spitze Nadeln.
Da schaut sie eingeschüchtert
und möchte sich weg fädeln.

Sie kennt den Weg des Blutes,
was in ihren Venen kreist.
Es ist so gar nichts gutes,
und lärmt so, wien Poltergeist.

Doch Serefina Schilfhalm,
weiss gut auf sich zu achten.
Sie kennt manchen Zauber - Salm,
die schützend sie bewachten.

Informationen zum Gedicht: Königind der Elfen

1.562 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
04.06.2012
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige