Im neuem Altersheim

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Der Opa ist heut nicht rasiert
Und Oma findet's steil.
Sie hat die Schinkenwurst halbiert,
Mit Fuchsschwanzsäge, Beil.

Nun schauen wir was noch passiert,
Im neuem Altersheim.
Die Schwestern tragen stets kariert;
Und zeigen strammes Bein.

Am Frühstückstisch, wie sollt' es sein,
Da spritzt der Haferschleim.
Die Fenster sind auch dekoriert
Weil man dort Gebiß plaziert.

Besuchszeiten gibt es auch,
Von Mitternacht bis Frühs um vier.
Das ist im Altenheim so Brauch,
Denn Betten sind nur Schlafrevier.

Und kommt Verwandtschaft mit den Gaben,
Reißt man die Geschenke auf.
Man muss im Heim auch Sachen haben,
Die man versteckt im Dauerlauf.

Die Mittagsruhe wird gepflegt,
Da macht die Einigkeit sich breit.
Auch wenn man sich zur Schwester legt.
Fürs Sterben hat man lang noch Zeit.

Informationen zum Gedicht: Im neuem Altersheim

49 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
21.10.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
Anzeige