Harzgold

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Leise flüstern die Sandalen,
durch des Grases leisen Tritt.
Und in Kelchen, Blumenschalen,
summt es, tüchtig, lustig mit.

Seh das Harzgold, wie es flimmert.
Schon so früh am Horizont.
Und die Schwalbe, die sich kümmert,
das sich Herz, in Sonnen sonnt.

Unter schroffen Bergeshängen,
rauscht entfernt, ein kleiner Bach.
Und von vielen Waldgesängen,
rauscht und hallt es, in mir nach.

Fröhlich schweben leicht die Dinge,
für den gut berauschten Kopf.
Auch das Herz trägt Jahresringe;
und ich trage deinen Knopf.

Wie das Harzgold weiter schimmert,
auf den aufgestauten Seen.
Hör' ich ihn, so wie er zimmert;
und mich locken: Höhlen, Höh'n.



//

Durch die Schluchten, durch die Wälder,
rauschen sanft so manche Bäche;
und auf den Bergen, wo es kälter,
verbirgt sich unter kahler Fläche,
ein blinkend, schöner Gegenstand.
Und wer mal grub, und ihn dort fand,
drehte ihn, sehr freudig, in der Hand.
So glänzte goldig, dieses Kleinod.
Was aus der Erde sich doch darbot.

Und man suchte auch an Flüssen,
die im Dickicht sich verbargen.
Angriffslustig waren die Hornissen,
die sich wagten, zu erstarken.
Und ihr Heer kam angerollt,
als wär besetzt, das gute Gold.
Und wie ihr schwirren, düster grollt,
ist mancher schon gestürzt;
und war mit Stichen: fein gewürzt.

Doch noch immer, in der Bode,
liegt von ihr, die schöne Krone;
und bleibt wohl Anekdote,
in tiefster Wasserzone.
Doch es riechen Wanderwege;
und die Tiergehege:
nach Aussicht und nach Pflege.
Im lieben Harz, mit seinem Gold.
Was verborgen gar nicht schmollt.

Informationen zum Gedicht: Harzgold

377 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
11.06.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige