Gevatter Tod

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Gevatter Tod ist arbeitslos!
Wer hat ihm nur gekündigt?
Die Sense ruht in seinem Schoss,
Der Fährmann ist entmündigt.

Die Welt hat sich versündigt,
In Wissenschaft und Fortschritt bloss.
Denn jeder Keim ist gründligst
Desinfiziert, ganz rigoros.

Man stirbt nicht mehr. Das ist vorbei.
Man lebt chemisch einwandfrei.
Und jeder sehnt sich irgendwo.

Lebt und lebt, ist doch nicht froh.
Schaut nur stur und starr nach vorn,
Bis man vergisst: - Was ist schon Zorn?

Informationen zum Gedicht: Gevatter Tod

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11.07.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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