Das neue Stück

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Ein Mädchen so, im Herzen zart,
Traf eine Sache ziemlich hart.
Ihr Freund! Galan und Hahnenrei,
Vergnügte sich, mit Damen Zwei.
Die nicht jung an Jahren waren,
Doch im Kunstgriff sehr erfahren.

Dem Mädchen ging die Sache weit,
Mit diesem bösen Streich der Zeit.
Sie ersann, ne List mit Schläue,
Schwor zu Gott! mit aller Treue:
"Dem Galan werf ich ins Süppchen,
Ein gar bitter, salzig Schnippchen. "

Ihr Freund kehrt Heim, noch leicht verschwitzt.
Sie ruft ihm zu, noch sehr erhitzt:
" Ach bester, liebster Brummelbär!
Komm her zu mir. Ich lieb dich sehr.
Ich träumte heut, du triebst es arg! "
Wobei ein Grinsen, sie verbarg.

Schon zog sie ihn, ins Schlafgemach;
Und hielt ihn: viele male wach.
Dann rief sie zu ihm, ohne Scheu:
" Ach lieb ich dich! - wie Zwei, wie Drei!.
Für heute solls genug wohl sein.
Ach einmal noch. Komm schick dich drin! "

Herr Galan! was er auch flehte;
Und zum Himmel tapfer spähte.
Bald sprach er krächzend, so vor sich:
" Mein Weib gibt mir den Liebesstich!
Was tat ichs auch, mit andern Zwein ?
Denn dieses Stück, ist mir ganz neu! "

Informationen zum Gedicht: Das neue Stück

1.644 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
23.09.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige