Sirenen heulen hier?

Ein Gedicht von Thomas
Sirenen heulen - mir wird es eiskalt und warm,
heute am Sonntag gibt's keinen Probealarm,
auf und ab im zwölf Sekundentakt ist fatal,
dabei handelt's sich um das ABC-Signal,
Nachbarn warnen und die Schutzräume aufsuchen,
den Backofen ausschalten - scheiß auf den Kuchen,
der Himmel verdunkelt sich - tausende Drohnen,
fliegen sie weiter? Werden sie uns verschonen?
Im Schutzraum Radio einschalten, warten,
die ersten Granaten explodieren im Garten,
mein Nachbar - wir konnten uns nie gut verstehen,
trotzdem wollte ich ihn niemals brennen sehen,
dort wo sein Haus stand - nur Trümmer in 'nem Krater
und irgendwo schreit mein verwundeter Kater,
hilflos und schockiert schließen wir das Schutzraumtor,
mit Explosionen, Schreien und Pfeifen im Ohr,
der Angriff auf Deutschland kam jetzt plötzlich und prompt,
ist's Putins Russland, das uns gerade zerbombt?
Das wir angegriffen werden mit aller Macht,
das hâtte ich wirklich im Leben nicht Gedacht,
das Radio rauscht, bringt keine Information,
während die Decke einstürzt - vorbei ist es schon.
Jetzt sind wir schon tot, zumindest so gut wie,
schwerer Druck auf der Lunge, es steckt was im Knie,
nun bin auch ich Opfer von dummen Barbaren,
der Teufel ist in manche Menschen gefahren,
mein letzter Atemzug verlässt meine Lunge,
ein letztes Röcheln rollt über meine Zunge...

Ende!

Informationen zum Gedicht: Sirenen heulen hier?

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15.04.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Thomas) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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