Dragon

Ein Gedicht von Sabine Brauer
Seit vielen hundert Jahren schon
schlief Drangon, des Drachenkönigs Sohn
in einem tiefen dunklen Wald.
Versunken im See vergaß man ihn bald.
Ein Bann ward einstens auf ihn gelegt,
weil er mit Menschen den Umgang gepflegt.
Und eine wunderschöne Maid
die hat der Drachen dann gefreit.
Erbost stieß der König diesen Fluch gleich aus,
verwarf sein Kind, schmiss es hinaus.
Und schrie: „Ein Schlaf der soll dich nun niederstrecken,
und keiner kann dich jahrhundertelang wecken“.

So gingen die Jahre dann ins Land
und ich im Wald eine Lichtung fand.
In einem See verwunschen und und schön
konnte ich Dragon liegen sehn.
Mir kamen die Tränen, weil er dort so lag
in diesem dunklen feuchtkühlen Grab.
Ich meinte, der Drache lebe längstens nicht mehr.
Doch er stieg aus dem Wasser und sah zu mir her.
Die Flügel hellleuchtend im flammenden Rot,
fantastisch der Anblick der sich mir bot.
Mein Atem er stockte, ich schaute gebannt
als er in der Ferne meinen Blicken entschwand.
© Sabine Brauer

Informationen zum Gedicht: Dragon

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07.07.2016
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