Einsamkeit

Ein Gedicht von Pfauenfeder
Kann nicht weinen,
Kann nicht lachen,
Zu viel' Dinge,
Zu viel' Sachen...

Will nicht von hier gehen,
Nicht hier allein bestehen;
Niemand scheint
Mich zu verstehen...

Einsamkeit erbittert in mich dringt
Und gar mein ganzes Herz verschlingt.
Nicht Ruf noch Wort lässt mein Ohr gelten,
Als wollt' sich still an mir vergelten
Ach und Weh; die ganze Welt!
Komm' und Geh'; nichts das mich hält!

Alles spricht, doch keiner mit mir;
Alles fort, keiner mehr hier.
Alles fühlt, nicht einer mit mir;
Alles dort und nichts mehr hier.

Kann nicht weinen,
Kann nicht lachen,
Zu viel' Dinge,
Zu viel' Sachen...

Will nicht von hier gehen,
Nicht hier allein bestehen;
Niemand scheint
Mich zu verstehen...

Renne weit, weit weg
An einen schön'ren Fleck,
Dort wo Glück und Freude eng vereint,
Wo nimmer all mein Herz mehr weint.

Und nun bin ich angekommen,
Vor Entsetzen mitgenommen,
Fühl mich hier auch völlig fremd;
Niemand, der mich hört, mich kennt.

Mein Selbstbewusstsein scheint gekränkt,
Meine Art zu fühlen nur beschränkt,
Denn Gutes fühl' ich längst nicht mehr,
Die Last hängt auf mir viel zu sehr.

Kann nicht weinen,
Kann nicht lachen,
Zu viel' Dinge,
Zu viel' Sachen...

Will nicht von hier gehen,
Nicht hier allein bestehen;
Niemand scheint
Mich zu verstehen...

Mein Bauch ist leer,
Mein Ohr ist taub.
Ich fühl nichts mehr,
Ich welkes Laub.

Das Herz ist tot,
Das Denken bang.
So groß die Not,
So klein der Drang
Den Fuß noch einmal anzuheben;
Tritt erst einmal Einsamkeit ins Leben.

Informationen zum Gedicht: Einsamkeit

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15.03.2023
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