Der Tanz

Ein Gedicht von Peter Szneckneck
Der Tanz.

In Schwarzburg im Schwarzatal,
dort hab ich sie tanzen gesehen.
Fest umschlungen und trotzdem leichtfüßig,
durch Räume und Zeiten gehen.

Unabhängig und trotzdem eins,
frei obwohl nur vereint so endlos stark.
Die Eine wird durch die Andere nicht klein
und jede kann gehen wohin sie es mag.

Sie sagt, ich kann dich nur lieben,
weil du aus so vielen Menschen bestehst.
Darauf sagt sie, das Die untergehen,
wenn nur eine von uns fehlt.

Das alte Schloss ist hell erleuchtet,
die Kapelle spielt und die Blumen erblühn.
Was diese Verbindung für sie bedeutet,
kann man in jenem Teil der Geschichte sehn.

Dunkle Kapitel wurden geschrieben,
als die Beiden dachten sie brauchen sich nicht.
Das viele Wasser in dem sie fast ertranken,
nur weil die Oberfläche spiegelte sich.

Aus dem Wir wurde so schnell das Ich,
und auch das tauschten sie bald ein.
Nur wer kein eigenes Selbst mehr hat,
sucht nationales Bewusstsein.

Die Eine ließ sich blenden
und viel nach rechts auf geradem Weg.
Sprach was die Ideologen reden,
teils aus Angst - und Hoffnung auf Sieg.

Die Andere wurde geschoben,
gefoltert und bedrängt.
Von dem Volk das jetzt mit Fingern zeigt
und Menschen von ihresgleichen trennt.

Erwacht sind die Beiden erst,
als der Schnee schon auf Gräber viel.
Du hast mir gefehlt, sagte die Bildung.
Du mir auch, die Demokratie.

SzIgNm 06.02.2021

Informationen zum Gedicht: Der Tanz

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09.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Peter Szneckneck) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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