Zerstreut

Ein Gedicht von Nico Fender
Ich nehme eine Hand voll:

Jahre liegen drin und Lachen,
ein Zusammensein und Angst...
Wieder schmeiße ich all das auf den Boden,
forme eine schöne Burg.
Und die Sonne lacht mir entgegen
als würde sie jede Erinnerung teilen...

Ich nehme mir noch eine Hand voll:

Spüre die Kälte, Einsamkeit und Tod,
ein letztes Wort und Reue...
Auch all das schmeiße ich auf den Boden,
forme eine schöne Burg.
Und das Meer weint mit mir
als würde es jede Erinnerung teilen...

Ist es erst einmal vollbracht bricht ein
Leidenschrei die gehasste Stille.
Mit dem Fuß zertrete ich die Burg...
ein Augenblick zerstörte das Meisterwerk:

"Von dem Moment an wir uns rühren,
zu leben für Macht und Erfolges Grunde,
wird einst Erwartung zum Grabe uns führen;
Ein Mensch in Unendlichkeit Sekunde...
Trample unaufhörlich auf tausend Gräbern Burgen,
die aus Erwartung heraus enttäuscht und vom
Winde zerstreut wurden..."

Schon wieder nehme ich mir eine Hand voll...
Schon wieder geht mir so Wichtiges verloren...

Informationen zum Gedicht: Zerstreut

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14.02.2017
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