Rost

Ein Gedicht von Nico Fender
Es wird nicht mehr bewegt,
nur über Bewegung geplappert,
nicht mehr gefeilt oder gesägt
und die Maschine klappert.

Feine Nasen haben ausgelaufenen Treibstoff gerochen,
der Motor läuft eh nicht mehr rund,
die Riemen gerissen und Achsen gebrochen,
das Meisterwerk - nicht mehr gesund.

Auf der Ersatzbank geparkt bis zum Lebensende,
zu schlecht für die Bühne, zu gut für die Rente,
nach 70 Jahren bloß noch der Fremde,
der seiner Lebenszeit lang die Aufgaben stemmte.

Bei Manchen hält eben die Dankbarkeit
nur solange wie der Nutzen
und irgendwann kommt auch für sie die Zeit,
in der sie in irgendeiner Ecke verschmutzen...

...denn die Uhren spielen gegen sie,
gegen jeden und allem,
hier geht es nicht um den Einzelnen,
sondern um Firmenphilosophie:
Arbeiten bis zum Zerfallen...

N.Fender

Informationen zum Gedicht: Rost

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08.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Nico Fender) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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