Der Winter, der die Zeit gefriert

Ein Gedicht von Nico Fender
Ich will ihn spüren - den Moment,
den Fremden, der, wenn man ihn endlich kennt,
uns einfach wieder verlässt -
Wir klammern uns an ihn, halten ihn fest -
Er wird stets unseren Griff entweichen,
kein Wort wird ihn je erreichen.
Der Winter gefriert alles zu Eis.
Wieder wird es Nacht und ich weiß,
dass auch Herz und Wort gefroren.
Alte Fremde neugeboren.
Ich will sehen -und andere sehen lassen.
Ihn nicht des Abschieds wegen hassen,
sondern endlich vollends verstehen:
Die Momente müssen gehen...
Einst wird ein Winter sein, der die Zeit gefriert,
den Mensch eine Stunde mit Sekunden ziert.
Mit Hoffnung, mit Trauer, mit Liebe vielleicht,
Mit Wut, mit Einsicht, mit Freude gleich.
Manch einer wird finden, manch einer suchen.
Einer wird ihn Danken, ein anderer ihn verfluchen.
Ein Moment - weder gut noch schlecht,
ein Moment - weder unfair noch gerecht.
Ein Winter, das Eis und nichts darf sich rühren.
Einen Moment Ewigkeit, ich will es spüren...

N.Fender

Informationen zum Gedicht: Der Winter, der die Zeit gefriert

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18.12.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Nico Fender) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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