Straßenwerber

Ein Gedicht von Michael Jörchel
(Gedankliche Fortsetzung zu "Straßenzeitungsverkäufer")

Ich freu mich auf den Feierabend,
einfach meine Ruhe haben
Doch der Heimweg wird manchmal
zu einer fürchterlichen Qual.

Menschen kommen auf mich zu
und sie geben keine Ruh‘.
Alle wollen was von mir
und ich will nur weg von hier.

Ich möchte keine Zeitung kaufen
nicht um Angebote raufen.
Sicher, ich will glücklich leben
doch über Gott mag ich nicht reden.
Kinder-, Tierschutz-, Hilfsverein,
nein, da trete ich nicht ein.
Bevor ich Spendengeld vergebe
mag ich gründlich überlegen.
Ich lass mich nicht sehr gerne treiben,
möchte nichts gleich unterschreiben.
Sicher, es ist nicht verkehrt,
es ist sogar sehr ehrenwert
sich für Andere einsetzen,
ich weiß es wirklich sehr zu schätzen.

Doch manchmal geht’s auch mir nicht gut,
bin ohne Kraft und ohne Mut
Niemand kommt an mich heran
und ich sprech auch keinen an.
Dann möchte ich alleine sein
und möchte dann auch ganz schnell Heim.


© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Straßenwerber

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23.01.2014
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