Scheinbeachtung

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Ist es heute möglich
ohne Telefon, ohne Internet
zu entspannen, sich einfach mal
gehen zu lassen
oder
wird so ein Mangel
an Technologie,
eine Abkoppelung
vom Leben,
in Stress ausarten?

Der Wunsch
sich mitzuteilen,
der Wunsch
nach Beachtung
ist allgegenwärtig.

Dieses Bedürfnis,
eine Definition unserer Existenz.

Likes und Klicks als ein Zeichen,
dass wir gesehen werden.

In der Sucht nach Beachtung
teilen wir unser Leben, unser Handeln
für ein virtuelles „Schulterklopfen“.

Das Internet,
unser heutiger Lebensraum.
Wenn wir dort nicht existieren
dann existieren wir nicht.

Unsichtbar,
in einer Welt
in der das Leben
auf einem Monitor,
einem Display
stattfindet.

© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Scheinbeachtung

485 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
18.10.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige