Räume meiner Seele

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Manchmal nehme ich mir etwas Zeit
und besuche mein Selenhaus.
Ich gehe durch einige Räume
und sehe mir die Einrichtung an.

Einrichtungsgegenstände
auf die ich in der Hektik des Alltags,
gedankenlos, zugegriffen habe.
um sie der Welt
entgegen zu schleudern.

Anderes liegt ganz hinten,
versteckt, unbeachtet, unbenutzt.
Ich wusste oftmals nicht einmal,
dass ich so etwas besitze.

Große Kisten
mit Selbstvertrauen
liegen, oft noch originalverpackt,
in den Regalen.

In einer kleinen Kammer,
am hintersten Ende des Flures,
finde ich, fast unsichtbar und
eingeschüchtert,
Stolz und Selbstachtung.

Verängstigt
und zusammengekauert
lagen sie auf dem harten Boden
meiner Persönlichkeit.

Gleich neben dieser Kammer,
befindet sich ein sehr großer Raum
den ich oft benutzt habe.
Angst hat sich dort ausgebreitet.

Vieles liegt dort herum,
immer in Reichweite.
Gegenstände
mit denen ich gelernt habe
sehr gut umzugehen.

Eine große Decke voller Misstrauen
die ich mir über den Kopf ziehe
um Vertrauen und Zuversicht
von mir fern zu halten.

Dolche in verschiedenen Größen,
die ich Freund und Feind
in den Rücken gestoßen habe
um meine Schwächen zu vertuschen.

Einen großen Spaten,
mit dem ich so manche Grube grub,
Viele Fallen und Stolperdrähte
verschiedener Art.

Damit wurde die Konkurrenz vernichtet
weil ich den Glauben
an meinem Selbstwertgefühl
und in meine Fähigkeiten
verloren habe.

Ich denke, es wird Zeit
der Angst und dem Misstrauen
nicht mehr so viel Raum,
in meinem Leben,
zu geben.

Es gibt noch so viele
bisher unbeachtete Dinge
und so manche
ungeöffnete Kiste
die sich in diesem großen Raum
entfalten können.

© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Räume meiner Seele

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30.05.2013
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