Moritat

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Im Park da spielt ein Kinde,
im hellen Sonnenschein.
Am Himmel blasen Winde,
das Kind ist ganz allein.

Ein Herr mit schwarzen Schuhen
und freundlichem Gesicht
stört des Kindes Ruhe,
Das Kind, das sieht ihn nicht.

Als er es sanft berührte,
um ihm etwas zu sagen,
er heftig etwas spürte,
ganz tief in seinem Magen.

Er konnt es nicht beschreiben,
so fühlte er noch nie.
Es war ein sanftes Leiden
dann fiel er auf die Knie.

Im Park da ist ein Kinde,
blutig ist das Kleid
und eine alte Linde
erblickt nun sehr viel Leid.

Die Schuhe nun ganz blutig sind,
sein Gesicht ist starr, vor Graus.
Er sah fragend auf das Kind,
ein Messer sah aus ihm heraus.

Es steckte tief in seinem Magen,
ein sanftes Lüftchen weht.
Er wollte doch das Kind nur fragen,
wo lang es, schnell, zum Bahnhof geht.

Drum sag ich euch, ihr lieben Leut
geht nicht an fremde Kinder ran.
So Mancher hat es schon bereut.
sprecht lieber nen Erwachsenen an.



© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Moritat

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25.12.2012
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