Einsamer Muttertag

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Heut ist wieder Muttertag.
Ein Tag den ich besonders mag.
Da kann ich meine Kinder sehen.
Und die Enkel – wunderschön.

Hab mich lange darauf vorbereitet
Und vieles für sie ausgebreitet
Der Kaffeetisch, reichlich gedeckt
Ich hoffe, dass es ihnen schmeckt.

Ich bekomm sie selten zu Gesicht
denn oft besuchen sie mich nicht.
Zu Weihnachten - da kommen sie auch.
Und zum Geburtstag - so will es der Brauch.

Auch heute eilen sie herbei.
Bringen Geschenke, rasch, vorbei.
Und sie packen für mich aus,
Pralinen und nen Blumenstrauß

So schnell wie sie gekommen sind
gingen sie auch ganz geschwind.
An dem Fenster steh ich stumm.
Sie drehen sich nicht einmal um.

Und wieder ist ein Tag vorbei.
Ein Pflichtbesuch, welch Heuchelei.
Das macht man so, am Muttertag.
Auch wenn man es nicht wirklich mag.

Den Blumenstrauß den möcht ich nicht
Auch auf Pralinen verzicht ich.
Ich tausche beides sehr gern ein
Doch lasst mich bitte nicht allein.



© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Einsamer Muttertag

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14.05.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Jörchel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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