Akku leer

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Ich bin unterwegs, die Akkus sind leer.
Ich habe nun kein Spielzeug mehr.

Der Touchscreen bleibt dunkel, die Tasten sind tot.
Was soll ich jetzt machen? - Oh große Not.

Ich schaue auf und sehe die Menschen,
wie sie, mit Desinteresse, ihr Umfeld bekämpfen.

Sie schauen in die Hand, auf dieses Teil,
während ich, hilflos, im Leben verweil.

Ich stehe herum und werd nicht beachtet.
Es wird nur der Monitor betrachtet.

Kein Telefon mehr, kein Netz und kein Spiel,
das wird mir jetzt alles langsam zu viel.

Ich fühle mich schrecklich, ich bin ganz entsetzt.
Ich bin ganz alleine und nicht mehr vernetzt.

Ich sehe das Leben jetzt live und ich find
noch andere Menschen, die nicht online sind.

Sie lächeln mir zu, ich lächel zurück.
Leibhaftige Menschen, ich werde verrückt.

Doch ist es das wirklich, was ich jetzt such?
Ich muss mich verstecken, und kauf mir ein Buch.


© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Akku leer

1.168 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
2
14.12.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige