Meine Angst

Ein Gedicht von Max Vödisch
Sie lässt mich nicht zur Ruh – ich sag es frei: Ich habe Angst.
Angst, zu versagen, Angst, aus dem Leben zu fallen,
Angst, den bescheidenen Job zu verlieren,
Angst, einsam in der Großstadt zu erfrieren,
Angst vor Kriegen, die keiner mehr stoppt,
Angst vor dem Atom, das Städte zerbombt,
Angst, dass mich keine Frau mehr liebt,
Angst, dass mein Dasein sinnlos zerrinnt,
Angst vor Gesichtern, die lächeln und lügen,
vor Worten, die wärmen und dennoch betrügen.

Ich lebe mit ihr – sie klebt wie Haut,
wie ein Hemd, das man nicht abstreifen kann.
Doch ich spüre: Sie wohnt nicht nur in mir,
sie atmet in uns – vielleicht auch in Dir.

Informationen zum Gedicht: Meine Angst

20 mal gelesen
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11.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Max Vödisch) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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