Die Zeit

Ein Gedicht von Martina Pfannenschmidt
Kaum war ich geboren,
bekam ich ein Präsent.
Man schenkte mir:
die Zeit!

Sie sprach zu mir:
‚Mein liebes Kind,
geh behutsam mit mir um
und nutze mich sinnvoll.’

Ich schaute sie mir genauer an, meine Zeit,
da sprach sie weiter:

‚Die meisten Menschen haben zu wenig von mir,
andere zu viel.
Einige geraten in meinen Strudel
oder schlagen mich gar tot.
Angeblich soll es gute und auch schlechte
von mir geben.
Manche verlieren mich oder
warten gar auf meinen Rat.
Außerdem sagt man mir nach,
ich könne Wunden heilen.
Es gibt auch Menschen,
die laufen mir ständig hinterher.
Wieder andere vertreiben sich mit mir
oder vertrödeln mich.

Mir wurde bewusst,
dass ich einen wahren Schatz
in meinen Händen hielt und fragte:
„Sag mir, wie viel Zeit wurde mir gegeben?“

Da lächelte die Zeit und antwortete:
„Das bleibt ein Geheimnis!“

Martina Pfannenschmidt

Informationen zum Gedicht: Die Zeit

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20.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Pfannenschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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