Sie tun es

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Sie tragen Eisblumen im Wanst
Sie flechten den Rosenkranz
Sie schmücken Hörner statt Geist
Sie belegen Plätze im Stau
Sie verspiegeln ihren Stolz
Sie bekränzen selbstlos ihr Haupt
Sie lieben den Schaden der anderen
Sie sind der Arglist treu auf Spur
Sie reden davon das sie bevorteilt
Sie haben viele Antworten geübt
Sie betrinken sich an Hochmut
Sie verachten die Erkenntnis
Sie unterstellen und bestellen
Sie kaufen und verkaufen jedem
Sie verachten die Wahrheit
Sie hassen sich selbst der Liebe willen
Sie sind Wohlstandsgeprüfte
Sie schlafen und schlagen
Sie sind im Klüngel zuhause
Sie pelzen sich in Platzhirschmanier
Sie lügen und blenden aus
Sie flüchten sich in Fremdwörter
Sie beten zu Paragraphen
Sie verfluchen die Engel
Sie legen falsch Zeugnis ab
Sie betreiben Deals und Benefiz
Sie sind die Guten der Vorhölle
Sie schlafen in Gier und Selbstsucht
Sie stehlen der Kunst die Würde
Sie würdigen die Würdenträger
Sie entwürdigen die Gerechten
Sie leben ins Saus und Braus
Sie verspüren keinen Mangel
Sie schleichen blind ins Ich
Sie verlassen die Menschlichkeit
SIe bemerken die Schatten nicht
Sie verwerfen manchmal ihren Blick
Sie sind meistens dabei sehr geschickt
Sie sind die neuen Besen des Leids
Sie sind Steibügelhalter des Zorns
Sie sind die sich selbst nicht innewohnen
Sie sind nicht wenige, viel zu viele
Sie sind die niemals wirklich ruhn
Sie wissen nicht was sie tun

Sie tun es
wieder und wieder



© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 24.05.2019]

Informationen zum Gedicht: Sie tun es

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24.05.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marcel Strömer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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