Lebensstrom
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Ich ahne den Atem des Berges –
ganz nah, als wäre er bei mir,
wie ein Flüsterton durch Steine.
Unter dem Schnee liegen die Träume,
verhüllend die Geheimnisse,
schlummernder Freude.
Vielleicht mit dem prächtigsten Fest des Jahres aufwartend –
wer würde sich schon wundern,
im Gegensatz zu jetzt?
Die Äste ächzen unter der Last der Windkinder.
Doch wenn wieder die Zeit kommt,
wo es blüht und fruchtet,
dann sind wir wieder alle da –
dann erkennen wir plötzlich wieder die Füße,
die treu aus dem Wasser ragen,
dann spüren wir diese Welt,
die sich zwischen Himmel und Erde,
behutsam in Demut legt.
© Marcel Strömer
[Magdeburg, 15.11.2025]