In der Nacht

Ein Gedicht von Marcel Strömer
In der Nacht
als sich die Rosenblätter rollten
gefielen wir uns nicht mehr

Zwei unbarmherzige Seelen,
festgebissen,
gelöchert in den Trieben,
sahen wir durch den Fensterfraß
unserer Liebe

Wie Blattwespen und Spinnmilben
stillten wir den Hunger der Welt
Das täglich Brot schmeckte säuerlich

Bis zur Mitternacht
schütteten wir unentwegt
Rosenrost und Sternrußtau
aus der überfüllten Herzkammer

So wie damals,
als das große Versprechen
aus dem Himmel fiel,
blickten wir ehrfürchtig
nach oben

Mit einem Mal war alles
ganz anders
Wolkenwölfe rissen Schafe



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 27.07.2017)

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Informationen zum Gedicht: In der Nacht

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28.07.2017
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