ich bin gefangen

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Wände zerlegen
mir Kopf an Stäben
vergittert mein Blick
zucken wirrer Tick
verfluchtes Leben
lässt Qual verweben
Gefängniszellen
voll Menschenbellen
Ohnmacht, bin klein
Bauchgefühl in Stein
meine Tat ein Schwert
sicherlich verkehrt
Reue spüren kaum
flüchtig böser Traum
Freiheitswunsch mutiert
Enge schikaniert
Stacheldraht ums Herz
warten ist nur Schmerz
Kontrolle die führt
mir Wunden berührt
ist Tür mit Riegel
mein Alltagsspiegel
wenn Wärterlachen
noch mürber machen
lacht hässlich Schatten
auf Betonplatten
was in Himmel ragt
Steinwolken geplagt
von Regeln besetzt
sozial nicht vernetzt
das Ticken der Uhr
beschreibt meine Spur
nur Nächte stillen
den Ausbruchswillen
in Warteschlangen
ich bin gefangen




© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 09.01.2015)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden

Informationen zum Gedicht: ich bin gefangen

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09.01.2015
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