Die Eine und der Andere

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Ich stehe in der Verzweiflung
sie ist ein Teich voller leeren Worthülsen
meine Tinte sprudelt aus Herzblut
meine Sinne gleichen dem Wüstenstaub
Ich wiederhole das rastlose Mantra
das mich selbst nervt und täuscht
Glauben schenken kann ich mir selbst nicht
und alles von Außen klingt hohl
Die Sommergewitter fräßen sich übers Land
Metropolen waschen sich im Wellengang
Autos verschiffen, Bäume verbrennen
Ich stehe im Dialog mit Botschaften aus aller Welt
nichts ist mehr so wie einst,
nichts das sich gesund im Kreislauf ordnet
Und auch mein Herz igelt sich willig
Corona schreibt mir täglich penedrant ins Tagebuch
Virtuell rette ich mein Hübschgesicht ins Reallife
Ich erfreue mich meinen Hirngespinsten
Wir sind alle User, in die Fluchtgeschlagene
Jeder hat etwas zu erzählen:
Die Eine vom seltenen Handycap
und der Andere von der Unglücksliebe

ich bin Zwei


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 12.08.2021]

Informationen zum Gedicht: Die Eine und der Andere

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12.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marcel Strömer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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